Netzspannung früher und heute

Bis 1987 betrug die Netzspannung in Deutschland 220 Volt mit einer erlaubten Abweichung von +/- 10%. In Zahlen heißt das, Netzspannungen von 198 Volt bis 242 Volt waren im erlaubten Rahmen. Es ist davon auszugehen, das die Hersteller aller elektrischen Geräte dafür gesorgt haben, das Ihre Geräte in diesem Bereich betriebssicher und störungsfrei funktionierten. Demnach auch alle deutschen Röhrenradios.

Nach einer stufenweise Erhöhung gilt seit 2009 eine Netzspannung von 230 Volt mit einer erlaubten Abweichung von +/- 10%. In Zahlen heißt das, heute beträgt die Netzspannung 207 Volt bis 253 Volt. 

Von einigen meiner Kunden habe ich Auskunft erhalten können, welche Netzspannung tatsächlich bei Ihnen vor Ort anliegen. Bisher geht die Spanne von 224 Volt bis 242 Volt. Manche Röhrenradios lassen sich umstellen auf 240 Volt. Ob man das, wenn die Möglichkeit denn überhaupt gegeben ist, machen sollte, kann man eigentlich nur nach einer Messung der Heiz- und Anodenspannungen bei 220 Volt im Vergleich zur 240 Volt Einstellung enzscheiden. Es gibt hierzu zahlreich Diskussionen zu Unter- und Überheizung von Röhren. Ich persönlich habe für mich eine Abweichung von - 3% bis + 5% von der vorgeschriebenen Heizspannung festgelegt. Bei E-Röhren also einen Bereich von 6,1 Volt bis 6,6 Volt. Und sollte das in beiden Fällen nicht möglich sein, entscheidet dann eben die meines Erachtens bestmögliche Anodenspannung.

Letztendlich ist aber die Grundvoraussetzung erstmal, das alle Bauteile werthaltig sind und nicht irgendwo Ströme fließen die nicht fließen dürfen. Dann muß man am Ende auch nicht päpstlicher sein als der Papst und kann den bestmöglich Kompromiss eingehen, wenn nötig. 

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